Wer Neues entwickelt, brauche ein “moralisches Betriebssystem”, sagt Google-Hausphilosoph Damon Horowitz. Fragt sich nur, was Kant wohl von Street View gehalten hätte.
Entwickler neuer Technologien sollten deutlich mehr über die moralischen Maßstäbe ihrer Erfindungen nachdenken, findet Damon Horwitz. Denn wie Computer ein Betriebssystem, bräuchten Entwickler ein “moral operating system”, ein moralisches Betriebssystem. So banal diese Erkenntnis klingen mag, so ungewöhnlich war es, dass dem promovierten Philosophen bei seinen Erläuterungen Führungskräfte aus dem Silicon Valley zuhörten. Wie selbstverständlich hatten sie sich am 11. Mai unter Studenten und Mitarbeiter der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Stanford gemischt, um Horwitz zu sehen.
Er ist kein Unbekannter und selbst das beste Beispiel für seine Forderung. Horowitz hat nicht nur gleich mehrere erfolgreiche Internetfirmen gegründet, eine davon Aardvark, eine Art Community-basierte Suchmaschine, die kürzlich von Google aufgekauft wurde. Er ist auch promovierter Philosoph und bekleidet bei Google heute sowohl den Posten eines technischen Leiters als eben auch den eines inoffiziellen Haus- und Hofphilosophen.
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